Die Bewegung der Neuen Wilden, die in den frühen 1980er Jahren aufkam, zeichnete sich durch ihren unkonventionellen und expressiven Stil aus. Ein weniger beachtetes, aber wesentliches Thema innerhalb dieser Bewegung ist die Vielfalt ihrer Einflüsse und Inspirationen. Dieser Artikel erkundet die verschiedenen Quellen, aus denen die Künstler der Neuen Wilden schöpften, und beleuchtet, wie diese Einflüsse ihre einzigartige künstlerische Sprache geprägt haben.

Die Neuen Wilden, eine Gruppe vorwiegend deutscher Künstler, reagierte auf die damals vorherrschenden Strömungen der Abstrakten Kunst und des Minimalismus mit einer Rückkehr zu mehr Expressivität und Figuration in der Malerei. Ihr Stil war jedoch nicht bloß eine Reaktion auf zeitgenössische Tendenzen, sondern auch das Ergebnis eines breiten Spektrums an Inspirationen, die von der klassischen Malerei bis zu zeitgenössischen kulturellen Phänomenen reichten.

Ein bedeutender Einfluss auf die Neuen Wilden war die Kunst der klassischen Moderne, insbesondere die expressionistischen Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts. Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde, bekannt für ihre lebendige Farbgebung und emotionale Intensität, dienten als Vorbilder für die Neuen Wilden. Diese historischen Bezüge verliehen ihrer Kunst eine gewisse Tiefe und Kontinuität, die sie mit der reichen Tradition der europäischen Malerei verband.

Ein weiterer Einflussfaktor war die Auseinandersetzung mit außereuropäischer Kunst. Viele Künstler der Neuen Wilden waren von der Kunst Afrikas, Asiens und Ozeaniens inspiriert, die sie in ihrer unmittelbaren und kraftvollen Bildsprache nachempfanden. Diese kulturellen Einflüsse erweiterten nicht nur ihre ästhetische Palette, sondern förderten auch eine Offenheit für verschiedene kulturelle Perspektiven in der Kunst.

Die Neuen Wilden waren zudem tief verwurzelt in der zeitgenössischen Kultur ihrer Zeit. Die Einflüsse reichten von der aufkommenden Punk- und New-Wave-Musik bis hin zu gesellschaftlichen und politischen Ereignissen. Diese zeitgenössischen Bezüge machten ihre Werke besonders resonant für das damalige Publikum und spiegelten das Lebensgefühl und die Ängste der 1980er Jahre wider.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die Neuen Wilden eine komplexe und vielschichtige Bewegung waren, deren Werke eine Fusion aus historischen, kulturellen und zeitgenössischen Einflüssen darstellen. Diese Vielfalt an Inspirationen verlieh ihrer Kunst eine besondere Dynamik und Relevanz, die bis heute in der Kunstgeschichte nachhallt.