Die Fluxus-Bewegung, die in den 1960er Jahren entstand, hat die Kunstwelt nachhaltig beeinflusst. Während viele Aspekte dieser Bewegung bereits ausführlich diskutiert wurden, wollen wir uns in diesem Artikel auf die Faszination der Fluxus-Künstler für das Alltägliche und Banale konzentrieren.

Die Alltagskunst der Fluxus-Bewegung

Die Fluxus-Künstler, darunter George Maciunas, Nam June Paik, und Yoko Ono, waren berühmt dafür, alltägliche Gegenstände und Handlungen in ihre Kunstwerke zu integrieren. Sie glaubten, dass die Kunst im Alltag gefunden werden konnte und dass jeder Mensch ein Künstler sein konnte. Diese Idee war eine Reaktion auf die traditionelle Kunstwelt, die oft als elitär und abgehoben angesehen wurde.

Yoko Onos „Cut Piece“

Ein herausragendes Beispiel für die Faszination der Fluxus-Bewegung für das Alltägliche ist Yoko Onos Performance „Cut Piece“ von 1964. In dieser Performance saß Yoko Ono regungslos auf der Bühne und lud das Publikum ein, Stücke ihrer Kleidung abzuschneiden. Diese provokative Performance forderte die Konventionen von Scham und Intimität heraus und zeigte, wie das Alltägliche in die Kunst einbezogen werden konnte.

George Maciunas und die Fluxus-Boxen

George Maciunas, der Begründer der Fluxus-Bewegung, schuf die sogenannten „Fluxus-Boxen“. Diese Boxen enthielten eine Vielzahl von alltäglichen Gegenständen und Anweisungen zur Interaktion damit. Sie waren eine Art künstlerisches Toolkit, das es den Betrachtern ermöglichte, ihre eigenen Kunstwerke zu schaffen, indem sie das Alltägliche neu interpretierten.

Nam June Paiks „TV-Bra for Living Sculpture“

Nam June Paik, ein weiteres prominentes Mitglied der Fluxus-Bewegung, schuf das Werk „TV-Bra for Living Sculpture“ im Jahr 1969. Dieses Kunstwerk bestand aus einem BH, der mit Fernsehern und elektronischen Geräten verziert war. Es verkörperte die Idee, dass das Alltägliche und das Technologische in der Kunst vereint werden konnten.

Die Fluxus-Bewegung und das Alltägliche

Die Fluxus-Bewegung hat die Kunstwelt revolutioniert, indem sie das Alltägliche und Banale in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Bemühungen gestellt hat. Diese Faszination für das Alltägliche hat dazu beigetragen, den Kunstbegriff zu erweitern und die Grenzen zwischen Kunst und Leben zu verwischen. Fluxus erinnert uns daran, dass Kunst überall gefunden werden kann, selbst in den einfachsten Handlungen und Gegenständen unseres Alltags.