In diesem Teil unserer Betrachtung des Manierismus fokussieren wir uns auf die innovativen Techniken und den bleibenden Einfluss dieser Kunstströmung. Manieristische Künstler revolutionierten die Nutzung von Perspektive und Raum. Sie brachen mit den traditionellen Regeln und experimentierten mit ungewöhnlichen Perspektiven und räumlichen Anordnungen, um ihre Werke dynamischer und emotional geladener zu gestalten. Ein Beispiel hierfür ist Parmigianinos „Madonna mit dem langen Hals“, in dem die verzerrte Perspektive und die ungewöhnliche Komposition der Figuren die Normen der Zeit herausfordern.

Auch die Lichtführung im Manierismus verdient besondere Aufmerksamkeit. Künstler wie El Greco nutzten das Licht, um Dramatik zu erzeugen und die emotionalen Untertöne ihrer Werke zu verstärken. Dieser Umgang mit Licht und Schatten sollte später die Barockkünstler stark beeinflussen.

Der Manierismus hatte auch einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der europäischen Kunst. Die Abkehr von den idealisierten Darstellungsformen der Renaissance hin zu einem expressiveren und subjektiveren Stil ebnete den Weg für spätere Kunstbewegungen wie den Barock und den Rokoko. Die kühnen Experimente in Form, Farbe und Komposition, die im Manierismus zu finden sind, haben die Grenzen dessen, was in der Kunst als möglich angesehen wird, erweitert und den Künstlern nachfolgender Generationen neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Manierismus nicht nur eine Phase des Übergangs war, sondern eine Zeit der künstlerischen Revolution, die die europäische Kunst nachhaltig geprägt hat.