Der Postimpressionismus, eine kunstgeschichtliche Epoche, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte, markierte eine entscheidende Abkehr vom Impressionismus. Dieser Artikel konzentriert sich auf einen oft übersehenen, aber wesentlichen Aspekt des Postimpressionismus: die Rolle des Symbolismus in der Malerei.

Der Postimpressionismus war keine einheitliche Bewegung, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Künstler, die sich nach der impressionistischen Ära entwickelten. Diese Künstler, darunter Vincent van Gogh, Paul Gauguin, und Paul Cézanne, strebten danach, die Grenzen des Impressionismus zu erweitern. Sie wollten nicht nur die äußere Welt darstellen, sondern auch emotionale und symbolische Tiefen erforschen.

Ein zentrales Merkmal des Postimpressionismus war die verstärkte Nutzung von Symbolen. Im Gegensatz zum Impressionismus, der sich auf die Darstellung des flüchtigen Augenblicks konzentrierte, verwendeten Postimpressionisten Symbole, um tiefere Bedeutungen und Emotionen auszudrücken. Diese Symbole waren oft persönlich und subjektiv und gaben den Werken eine neue, oft mystische Qualität.

Vincent van Gogh war ein Meister des Symbolismus. Seine Werke, wie „Sternennacht“, sind voller symbolischer Bedeutungen. Der Himmel in „Sternennacht“ ist nicht nur eine Darstellung der Nacht, sondern auch ein Ausdruck tiefer Emotionen und spiritueller Sehnsüchte. Die wirbelnden Formen und leuchtenden Farben symbolisieren Van Goghs innere Welt und seine Sicht auf das Universum.

Paul Gauguin ging noch einen Schritt weiter. In seinen Bildern, wie „Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?“, nutzte er Symbolik, um existenzielle Fragen zu erforschen. Gauguin verwendete farbenprächtige, vereinfachte Formen und exotische Motive, um Ideen über das Leben, den Tod und den Sinn des Daseins zu vermitteln.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Postimpressionismus war die Abkehr von den traditionellen Perspektiven und Formen. Künstler wie Paul Cézanne experimentierten mit neuen Darstellungsweisen, die die räumliche Logik und die konventionellen Formen herausforderten. In seinen Stillleben und Landschaftsbildern brach Cézanne mit der traditionellen Perspektive und schuf so Werke, die sowohl realistische als auch abstrakte Elemente enthielten.

Die transformative Rolle des Symbolismus im Postimpressionismus hatte weitreichende Auswirkungen auf die Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie leitete den Übergang von der Darstellung der äußeren Realität zur Erforschung der inneren Welt des Künstlers ein. Diese Bewegung beeinflusste direkt die Entwicklung des Expressionismus und anderer moderner Kunstströmungen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die symbolische Dimension des Postimpressionismus eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der modernen Kunst spielte. Durch die Einführung symbolischer und emotionaler Tiefen in ihre Werke erweiterten die Postimpressionisten die Möglichkeiten der Malerei und öffneten die Tür zu neuen, innovativen Kunstformen.